Kultur









Der Idrosee findet seinen kulturellen Ausdruck in seinen Dörfern mittelalterlichen Ursprungs, den Kirchen und den militärischen Festungen. Die Dörfer, die auf den Idrosee blicken, einst Fischerdörfer, halten noch heute ihre historische Schönheit mit den engen und verzweigten Gassen samt Laubengängen und Höfen intakt. Sehr charakteristisch sind in diesem Sinne die Dörfer von Anfo, Lemprato und Crone. In Lemprato sind 1980 im Ortsteil "Castello antico" die Reste eines alten rätisch-römischen Dorfes gefunden worden. Ebenso sind am Seeufer römische Grabsäulen zum Vorschein gekommen und werden heute in der alten Kirche Santa Maria ad Undas di Pieve Vecchia aus dem 13. Jahrhundert aufbewahrt.
In Ponte Caffaro ist hingegen das Viertel San Giacomo aus dem 9. Jahrhundert einen Besuch wert. Die Kirche von San Giacomo, seinerzeit ein Pilgerziel, wurde von den Benediktinermönchen betreut, welche den Einwohnern beibrachten, die sumpfartige Ebene Pian d'Oneda trockenzulegen und zu bewirtschaften. Wunderbar ist auch die Pfarrkirche von Bagolino, die Kirche San Giorgio aus dem 17. Jahrhundert, die mit ihrem Bau den historischen Ortskern von Bagolino überragt. Im Inneren kann man die Werke großer Künstler wie Tiziano und Tintoretto bewundern. Bagolino ist ein Gebirgsdorf seltener Schönheit mittelalterlichen Ursprungs mit sehr hohen Häusern, eins auf das andere gestützt, mit Laubengängen, Freitreppen, Unterführungen, Fresken an den Hauswänden, Holzdecken, Gassen aus Pflasterstein und Porphyr, wunderbarer Ausdruck mittelalterlicher Architektur.
Unter kulturellem Aspekt ist sicherlich die Roca d'Anfo, die von der Republik Venedig im 15. Jahrhundert errichtete militärische Festung, das Aushängeschild des Idrosees. Sie wurde im 19. Jahrhundert unter der französischen Belagerung auf ausdrücklichen Wunsch von Napoleon Bonaparte erneuert und von Giuseppe Garibaldi während der Kämpfe von Monte Suello im Jahr 1866 als Hauptquartier genutzt. Zeugnis der Schlacht von Monte Suello finden sich auch längs der Provinzstraße, die von der Ortschaft S. Antonio nach Bagolino hinaufführt. Dort ist ein Ossarium, das die Reste der in dem Kampf gefallenen Garibaldianer sammelt, und eine kleine Stele, die an die Schenkelverletzung Garibaldis erinnert, errichtet worden. Von der Rocca d'Anfo kann man die venezianischen und napoleonischen Batterien, die alte Freitreppe Venetiens mit 600 Stufen aus Granit, die langen in den Fels gehauenen Gänge und den Beobachtungsstand, der sich in dem höchsten Teil der Rocca befindet und ein wahres Schmuckstück der napoleonischen Militärarchtiektur ist, bewundern.